Wegen Kurz- oder Weitsichtigkeit sind in Deutschland über 20 Millionen Menschen auf eine Sehhilfe angewiesen. Und auch wenn Brillen für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft eindeutig ihre Daseinsberechtigung haben, nerven sie doch oft genug: Fast immer sind sie schmutzig, Regengüsse vermindern den Durchblick oder sie rutschen von der Nase. Als Alternative kann man auf Kontaktlinsen setzen – welche aber zu trockenen Augen führen können.

Daher überrascht es nicht, wenn viele Brillen- oder Kontaktlinsenträgern den Wunsch hegen, ohne Sehhilfe wieder scharf sehen zu können – das ist möglich, indem sie sich die Augen lasern lassen. Entgegen gängiger Vorurteile zählt diese Art der Behandlung zu den sichersten Standardeingriffen in der Medizin und erfreut sich darüber hinaus einer stetig zunehmenden Beliebtheit.

Laut einer Erhebung der VSDAR (Verband der Spezialkliniken für Augenlaser und refraktive Chirurgie e.V.) haben sich Ende 2016 bereits mehr als 100.000 Patienten in Deutschland für eine Augenoperationen mit Laser entschieden – mittlerweile liegt die Anzahl derer, die sich die Augen lasern lassen bei ungefähr 150.000. Dank einer Augenlaserbehandlung können somit viele Menschen selbst mit starker Sehschwäche wieder auf ein optimales Sehvermögen hoffen und brauchen nie wieder Brille oder Kontaktlinsen zu tragen.

Kein großes Risiko aber eigene Kosten:

Eine Augenlaserbehandlung wird ambulant durchgeführt, die Korrektur der Augen gelingt dabei in insgesamt weniger als 15 Minuten – ohne großes Risiko. Die eigentliche Korrektur der Fehlsichtigkeit nimmt davon im Regelfall nur weniger als eine Minute in Anspruch. Wer in Zukunft ohne Sehhilfe auskommen möchte, sollte aber bedenken, dass eine Augenlaserbehandlung nicht unerhebliche Kosten verursacht.

Augenlasern, das kostet die Behandlung

Die Kosten für eine Laserbehandlung betragen pro Auge zwischen 800 Euro und bis zu 2.600 Euro. In jedem Fall sind Kosten im vierstelligen Bereich einzuplanen, die man in erster Linie selbst zu tragen hat. Wenn man einfach nur durchs Augenlasern die Brille loswerden möchte, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine solche Maßnahme nicht.

Aber es gibt Ausnahmen:

  •  Die gesetzlichen Krankenkassen springen dann ein, wenn eine Laserbehandlung der Augen medizinisch notwendig ist – wie bei tatsächlichen Augenerkrankungen und Unfällen. Allerdings tragen sie dann meist auch nur die Kosten für die günstigste Therapie oder OP.
  • Wer privat krankenversichert ist, kann je nach Vertrag, den er bei seinem PKV-Anbieter abgeschlossen hat, auf eine Kostenbeteiligung für eine Augenlaserbehandlung hoffen. Um eigene Kosten zu vermeiden, gilt es sich jedoch vor einer Behandlung stets genau mit seinem Versicherer abzustimmen.
  • Auch wer eine private Zusatzversicherung bei seiner Krankenkasse über eine Zuzahlung für Sehhilfen („Brillenversicherung“) abgeschlossen hat, kann je nach Vertrag darauf hoffen, dass sein Anbieter sich an den Kosten für eine Augenlaser-Operation beteiligt – dann durchaus bis zu einem Betrag in Höhe von rund 1.000 Euro.

Für wen empfiehlt sich eine Augenlaserbehandlung?

Wer mindestens 18 Jahre alt ist und eine Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmungen oder Alterssichtigkeit hat, erfüllt wesentliche Voraussetzungen für das Augenlasern. Zudem dürfen keine Hornhautentzündungen oder sonstige Erkrankungen am Sehapparat vorliegen. Ist alles soweit gegeben, lassen sich Brechungsfehler des Auges (sogenannte refraktive Fehler), die fürs unscharfe Sehen verantwortlich sind, in der Regel sehr gut mit einer Augenlaserbehandlung korrigieren.

Eine zu dünne Hornhaut (weniger als 0,5 Millimeter) und schwere Augenkrankheiten wie der Grüne Star oder eine Netzhautkrankheit wie AMD (Altersbedingte Makula-Degeneration) gelten genau wie Rheuma und Diabetes, eine Schwangerschaft sowie die regelmäßige Einnahme gewisser Medikamente als Ausschlusskriterien fürs Augenlasern. Und: Ein grauer Star muss man vor einer OP zwingend erst einmal behandeln.

Patienten mit Dioptrien von etwa -12 bis +6 bei denen sich die Sehkraft innerhalb der letzten eineinhalb bis zwei Jahre nicht verändert hat, können sich ab dem 18. (empfohlen ab dem 25.) bis zum 50. Lebensjahr in der Regel einer Augenoperation mit hoher Erfolgsaussicht unterziehen. Nur in seltenen Fällen bildet sich die Hornhaut nach der Operation wieder zurück und der Patient muss sich dann mitunter erneut lasern lassen. Beginnt die Elastizität der Augenlinse signifikant abzunehmen (was ab ungefähr dem 45. Lebensjahr der Fall ist) kann eine Laserbehandlung mitunter keine Abhilfe schaffen. Soll dennoch eine Sehhilfe ersetzt werden, sollte der Patient eventuell an einen Linsentausch denken. Neben dem Lasern der Augen, wird heute nämlich auch vermehrt ein Linsenaustausch durchgeführt. Dabei werden die körpereigenen Linsen durch künstliche Linsen ersetzt oder ergänzt.

So sicher ist Augenlasern

Der Eingriff am Auge dauert mit aktueller Laser-Technologie weniger als zehn Sekunden. Da das Laserlicht über eine Wellenlänge verfügt, die die Photorezeptoren im Auge nicht wahrnehmen können, bemerkt der Patient die eigentliche Operation fast überhaupt nicht. Für eine Laserbehandlung werden Laser verwendet, deren eingebaute Sicherheitssysteme erkennen, ob sich das Auge bewegt und sich dann entsprechend mitbewegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass falsch gelasert wird, gilt somit als sehr gering – zudem auch strikt nach zuvor genau ermittelten Daten des Auges gearbeitet wird.

Sichereres Verfahren / Mögliche Nebenwirkungen:

Beim Augenlasern handelt es sich – so die weit verbreitete Experten-Meinung – um ein sehr sicheres Verfahren. Allerdings kann es unter Umständen aber auch zu einer Infektion kommen. Etwa wenn während des Eingriffs Nerven der Hornhaut beschädigt werden. Diese wachsen zwar wieder nach, aber in den ersten (bis zu) zwei Wochen nach der Operation kann das gelaserte Auge trocken bleiben. Auch eine anfängliche Blendempfindlichkeit ist nach einem Eingriff möglich. In der Regel verschwinden diese Symptome aber bald wieder. Damit es nicht zu einer Hornhautentzündung kommt, werden vor der OP Cortison-Augentropfen und Antibiotika vom Augenarzt.

Frischoperierte sollten außerdem möglichst vermeiden, dass sie Bakterien oder Viren ins Auge bekommen, etwa durch Wasser, Staub oder Schweiß. Es heißt nach dem Augenlasern also erst mal für kürzere Zeit kein Sport betreiben, keine ausgedehnten Sonnenbäder nehmen, vorläufig kein Duschen oder Schwimmen.

Diese Methoden gibt es beim Augenlasern

Seit über 20 Jahren werden Augenbehandlungen mit Laser durchgeführt. Die Erfolgsquoten in deutschen Augenzentren liegen dabei bei über 90 Prozent. Das bedeutet, dass die Sehkraft nach dem Eingriff nicht mehr als 0,5 Dioptrien von dem angestrebten Ergebnis abweicht. Die meisten Patienten berichten sogar schon nach wenigen Stunden von einer deutlichen Verbesserung ihrer Sehkraft.

Die zurzeit populärste Form zur Korrektur von Fehlsichtigkeit ist die LASIK-Methode. LASIK steht für „Laser-in-situ-Keratomileusis“ und ist Teil der refraktiven Chirurgie. Bei der LASIK-Methode wird die Hornhaut per Femtosekundenlaser im Kreis eingeschnitten, die eingeschnittene Scheibe („Flap“) wird dann hochgeklappt und der darunterliegende Teil der Hornhaut „weggelasert“.

Folgende Laser-Verfahren werden heute eingesetzt:

LASIK (klassisch) Vorteile: Lange Erfahrung, da sie älteste Methode der Augenlasertherapie Nachteile: Nicht bei dünner Hornhaut, kurzfristiges Austrocknen der Augen möglich, weniger präzise als Femto LASIK Kosten: bis 2.000 Euro pro Auge
Femto LASIK Vorteile: Sehr präzise, kurze Heilungsdauer Nachteile: Nicht bei dünner Hornhaut, kurzfristiges Austrocknen der Augen möglich Kosten: bis 2.300 Euro pro Auge
LASEK/ PRK Vorteile: Besonders augenschonend, auch bei dünner Hornhaut möglich. Nachteil: Heilungsdauer länger als LASIK Kosten: Bis 1.900 Euro pro Auge
ReLEx smile Vorteile: Die modernste Methode, besonders Augenschonend Nachteil: Heilungsdauer beträgt 5 bis 7 Tage Kosten: bis 2.600 Euro pro Auge

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