Die häufigste Krebserkrankung in Deutschland ist der Hautkrebs. Rund 270.000 neue Fälle werden hier pro Jahr verzeichnet. Der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom, tritt bei jedem siebten davon auf. Von 2009 bis 2015 wuchsen die Zahlen beim hellen Hautkrebs um über 50 Prozent und beim schwarzen um über 30 Prozent. Das geht aus dem gemeinsamen „Hautkrebsreport 2019“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), der Universität Bremen sowie der Techniker Krankenkasse hervor.

Das Hautkrebsscreening, das für gesetzliche Krankenversicherte alle zwei Jahre übernommen wird, nutzt demnach nur jeder fünfte gesetzlich Versicherte. Vor allem der schwarze Hautkrebs ist gefährlich und kann tödlich verlaufen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt wird.

Sonne und Solarium als Risikofaktor Nummer eins

Vor allem das UV-Licht der Sonne oder auch eines Solariums gilt als Risikofaktor. Je nach Art der Erkrankung können jedoch auch eine genetische Veranlagung oder Chemikalien den Hautkrebs verursachen. Mediziner weisen darauf hin, dass insbesondere Sonnenbrände, und hier vor allem in der Kindheit und im Alter, die malignen Melanome begünstigen können.

Professor Matthias Augustin: Meist liegt die Ursache für die Erkrankung schon Jahrzehnte zurück. 20 bis 30 Jahre braucht Hautkrebs, um sich zu entwickeln“, sagt Professor Matthias Augustin, Dermatologe am UKE und Herausgeber des Hautkrebsreports. Das Hautkrebsrisiko steige daher mit dem Alter erheblich an.

Die Zahlen der gesetzlich Krankenversicherten würden zeigen, dass besonders die Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen betroffen ist. Durchschnittlich erkranken hier 843 von 100.000 Versicherten im Jahr an schwarzem Hautkrebs. In der Gruppe der 20- bis 24-Jährigen sind es dagegen nur 41 von 100.000 Versicherten.

Ebenfalls einen Unterschied gebe es zwischen den Geschlechtern. Frauen sind eher bis zu einem Alter von 60 Jahren betroffen und Männer eher danach. „In der Altersgruppe der 45- bis 54-jährigen Frauen ist ein deutlicher Anstieg an Diagnosen mit schwarzem Hautkrebs zu erkennen. Ursachen könnten eine vermehrte Nutzung von Sonnenbänken und häufiges Sonnenbaden in früheren Jahren sein“, so Augustin.

Auf den richtigen Sonnenschutz achten

Ein maßvoller Umgang mit UV-Licht wird daher von allen Experten immer wieder empfohlen. Dazu zählt zum Beispiel, dass alle, die sich draußen aufhalten auf die Sonneneinstrahlung achten sollten. Nicht nur bei einem wolkenlosen Himmel im Sommer – auch im Winter oder an einem bedeckten Tag gelangt das UV-Licht auf die Haut.

Schnee, Sand und Wasser, ganz gleich ob am Meer oder im Schwimmbad, verstärken die Sonneneinstrahlung. In der Mittagszeit ist die Strahlung am intensivsten und daher am ehesten zu meiden. Für einen Aufenthalt in der Sonne, insbesondere im Sommer, sind die Vormittags- und Nachmittagsstunden besser geeignet. Denn selbst im Schatten gelangt noch fast die Hälfte des direkten Sonnenlichts auf die Haut und steigert somit das Risiko für Hautkrebs.

Kleidung, Sonnencreme, Sonnenbrille und eventuell ein Sonnenhut schützen am effektivsten vor dem UV-Licht. Ein Baumwollshirt absorbiert allerdings nicht so gut, wie eins aus Polyester. Beim Kauf der passenden Sonnenbrille sollte lieber ein Modell mit nicht zu kleinen, runden Gläsern gewählt werden. Dort könnten die Strahlen vorbei auf Netz- und Hornhaut treffen und Schäden verursachen.

Die Verwendung von Sonnencreme hängt vom eigenen Hauttyp und dem dafür empfohlenen Lichtschutzfaktor (LSF) ab.

Je heller die Haut, desto höher das Risiko für einen Sonnenbrand. Daher ist eine Creme mit hohem Schutzfaktor ebenfalls einer mit einem geringeren Wert vorzuziehen. Beim Eincremen selbst lautet die Empfehlung, dies rechtzeitig zu tun, also am besten bevor man nach draußen geht, und das großzügig. Der volle Schutz kann sich nur so entfalten.