Sobald es wärmer wird, werden auch die Zecken aktiv. Die kleinen Tierchen, die den Milben zugeordnet sind, werden im Vorbeigehen von Grashalmen oder ähnlichem abgestreift und krabbeln dann auf er Suche nach einer günstigen Stelle auf dem Körper herum. Mit ihrem Stich können sie Krankheiten wie Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Bei letzterer handelt es sich um eine Viruserkrankung, für die es bisher keine ursächliche Behandlung gibt.

Eine Impfung jedoch kann vorsorgen und das Risiko, an einer FSME zu erkranken, vermindern. Drei Impfungen, im Standardimpfschema mit einem mehrmonatigen Abstand, sind für einen vollständigen Schutz notwendig. Es gibt auch eine schnellere Version, bei der innerhalb von ein paar Wochen alle drei Impfdosen verabreicht werden. Der Impfstoff ist dabei allgemein gut verträglich. Allerdings muss man ihn regelmäßig auffrischen. Eine Impfung gegen die Zecke selbst gibt es entgegen der irrtümlich weit verbreiteten Annahme nicht.

FSME-Impfung in Risikogebieten empfohlen

Die Ständige Impfkommission (StiKo) empfiehlt die FSME-Impfung für all diejenigen, die in sogenannten Risikogebieten leben und arbeiten oder sich beispielsweise im Urlaub zeitweise dort aufhalten. Das gilt für Deutschland aber auch das Ausland. Dem Robert-Koch-Institut zufolge ist eine reisemedizinische Beratung daher wichtig. In Europa bestehe ein sehr unterschiedliches Infektionsrisiko mit FSME. In folgenden Ländern beziehungsweise bestimmten Regionen dort ist das Risiko demnach hoch: Finnland, Schweden, Litauen, Lettland, Estland, Dänemark, Polen, Weißrussland, Russland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Norditalien, Ungarn, Rumänien (Siebenbürgen).

Übernahme im Risikogebiet:

Die Krankenkassen übernehmen die Impfkosten aller drei Impftermine für die FSME-Risikogebiete sowie die Auffrischungsimpfung nach drei bis fünf Jahren, und oft auch bei Reisen in diese Regionen.

Gegen Borreliose schützt keine FSME-Impfung

Die zweite Krankheit, die hauptsächlich durch Zecken verursacht wird, ist die Borreliose (Lyme-Krankheit). Sie tritt viel häufiger auf als die FSME und wird nicht durch Viren ausgelöst, sondern durch Bakterien. Es gibt im Gegensatz zur FSME keinen Impfschutz. Allerdings lässt sich die Borreliose mit antibiotischen Medikamenten gut behandeln. Ob geimpft oder nicht, eine Einstichstelle, so empfehlen Ärzte, sollte man vier Wochen lang beobachten. Gibt es Hautveränderungen sollte man schnellstmöglich eine Therapie beginnen. Denn je früher gegen die Borreliose vorgegangen wird, desto besser die Heilungschancen.

Tipps, um einen Zeckenstich zu vermeiden

Im besten Fall kommt es natürlich gar nicht erst zu einem Zeckenstich. Ganz vermeiden lässt er sich leider nicht. Doch mit dem Befolgen einiger Tipps kann man das Risiko zumindest reduzieren.

  • Hohes Gras, auch auf Wiesen und am Wegesrand, sowie Unterholz im Wald sollten möglichst vermieden werden.
  • Langärmelige Kleidung und lange Hosen, eventuell sogar die Hose in die Socken stecken, sowie geschlossene Schuhe schützen ebenfalls vor den kleinen Parasiten.
  • Bei heller Kleidung sind die Krabbeltiere leichter zu erkennen. Frühzeitig bemerkt, lassen sie sich vor einem Stich noch entfernen.
  • Spezielle insektenabweisende Präparate gegen Zecken können ebenfalls schützen. Bei einer Unverträglichkeit dieser chemischen Mittel könnte beispielsweise als Alternative natives Kokosöl die Zecken vertreiben. Der hohe Anteil an Laurinsäure soll abschreckend auf die Blutsauger wirken.
  • Nach dem Aufenthalt in der Natur gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, sich immer nach Zecken absuchen.

Was tun, wenn sie doch gestochen hat?

Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Zeckenstich gekommen, sollte man rasch handeln. Die Zecke muss schnell entfernt werden, am besten mit den Fingern oder einem Hilfswerkzeug – hautnah, langsam und kontrolliert. Benzin, Nagellackentferner, Öl oder Alkohol sollten man auf keinen Fall einsetzen. Das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden, steigt dadurch. Ist die Zecke draußen, kann man Alkohol oder eine jodhaltige Salbe zum desinfizieren verwenden.

Falls Teile der Zecke in der Haut bleiben, besteht noch nicht gleich ein Grund zur Panik. Sie werden mit der Zeit vom Körper abgestoßen. Danach gilt es, die Einstichstelle ein paar Wochen zu beobachten. Sollte eine mögliche Rötung nicht abnehmen oder sich sogar ausbreiten, ist ein Arztbesuch ratsam. Das gilt ebenfalls bei einer Schwellung der Stelle, wenn sie schmerzt und heiß wird und pocht. Auch bei auftretendem Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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