Ab einem bestimmten Jahresgehalt können sich Ingenieurinnen und Ingenieure in der privaten Krankenversicherung (PKV) absichern, bei einer Karriere als Freiberufler steht diese Option immer offen. Wir sehen uns im Folgenden an, wann für Ingenieure und Ingenieurinnen eine private und wann eine gesetzliche Versicherung sinnvoll ist, und geben einen Überblick über die Kosten und die Leistungen der PKV und der gesetzlichen Krankenkasse.
Das Wichtigste in Kürze:
- Besonders Ingenieurinnen und Ingenieure mit gutem Einkommen können mit einer privaten Krankenversicherung Geld sparen und gleichzeitig bessere Leistungen als in der gesetzlichen Krankenkasse erhalten.
- Bei der privaten Krankenversicherung können Leistungen individuell gewählt werden. So kann der Versicherungsschutz an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
- Auch Familienmitglieder können von den Leistungen der PKV profitieren.
PKV vergleichen: Wie finden Ingenieure die richtige private Krankenversicherung?
Die richtige private Krankenversicherung finden Ingenieurinnen und Ingenieure über den Versicherungsvergleich auf KV-Fux. Dort können Beiträge und Tarife direkt verglichen werden, um den besten Anbieter und den besten Tarif zu finden. Jeder Ingenieur und jede Ingenieurin sollte im Zweifelsfall zudem Kontakt zu einem Berater suchen, bevor die Entscheidung für eine Versicherung fällt. Von der richtigen Entscheidung kann schließlich viel Geld abhängen.
Aufgrund der vielen Möglichkeiten der eigenen Gestaltung sollten Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Architektinnen und Architekten die Anbieter und Tarife sehr gut vergleichen. Nur so können Sie für sich die beste Wahl treffen und dadurch einerseits ihre Kosten optimieren, gleichzeitig aber auch das beste Leistungspaket erhalten.
Hierzu lohnt sich gleich zu Beginn der Karriere eine Beratung, um die beste Wahl zu treffen. Denn ein späterer Wechsel ist finanziell in aller Regel nicht mehr sinnvoll. KV-Fux bietet deshalb eine unverbindliche und kostenlose Beratung rund um die Möglichkeiten der privaten Krankenversicherungen und deren Tarife an.
Ist die private Krankenversicherung für Ingenieure sinnvoll?
In vielen Fällen ist die private Krankenversicherung für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie für Architektinnen und Architekten sinnvoll, da sie bessere Versicherungsleistungen bietet und bei einem höheren Einkommen auch meist die günstigere Alternative darstellt. Ob eine Versicherung in der PKV die richtige Wahl ist, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Der Gesundheitszustand: Die private Krankenversicherung berechnet ihre Beiträge nicht aufgrund des Gehalts, sondern legt dabei unter anderem auch den Gesundheitszustand der Antragstellenden zugrunde. Bei schweren Vorerkrankungen kann es deshalb sein, dass sich die Vertragsbedingungen verschlechtern, weil ein Risikobeitrag fällig wird. Auch eine Ablehnung durch die PKV ist in diesem Fall möglich. Wer im Großen und Ganzen über eine gute Gesundheit verfügt, für den ist die PKV jedoch die passende Wahl.
- Das Geburtsdatum: Privatversicherte Ingenieurinnen und Ingenieure profitieren bei der PKV meist von günstigeren Beiträgen. Dass diese auch im Alter moderat bleiben, dafür sorgen die sogenannten Altersrückstellungen, die in jungen Jahren gebildet werden. Tritt man der privaten Krankenversicherung zu spät bei, werden die Beiträge deutlich höher angesetzt, um genug Rücklagen zu bilden. Prinzipiell gilt, dass deshalb ab einem Alter von 40 Jahren die gesetzliche Versicherung aus finanzieller Sicht die bessere Alternative darstellt.
- Das Einkommen: Bei angestellten Ingenieurinnen und Ingenieuren entscheidet das Einkommen darüber, ob sie einen Zugang zu den privaten Krankenversicherungen haben. Als Angestellter muss man dafür mindestens 64.350 € pro Jahr (ab 2023: 66.600 €) verdienen.Für Selbstständige mit einem höheren Einkommen ist die PKV in der Regel günstiger, da sie in der GKV den Höchstbeitrag bezahlen. Besonders wenn sie sich gerade selbstständig gemacht haben, verfügen Ingenieurinnen oder Ingenieure jedoch nicht immer über ein gutes und stabiles Einkommen. In diesen Fall sollten die Beiträge und die Leistungen gut verglichen werden, bevor eine Entscheidung fällt.
- Die Familie: Nicht zuletzt spielt die Familienplanung eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Während bei den gesetzlichen Krankenkassen eine Familienversicherung möglich ist, muss in der PKV für jedes Kind sowie für die Partnerin oder den Partner eine eigene Versicherung abgeschlossen werden. Je nach Anzahl der Kinder wird die private Krankenversicherung dann teurer als die gesetzliche. Andererseits profitieren Versicherte in der PKV (und damit auch ihre Kinder) im Krankheitsfall von besseren Leistungen – auch wenn die Kosten insgesamt höher ausfallen, lohnt sich also ein Vergleich.
Wann können sich Ingenieure privat versichern?
Die private Krankenversicherung steht in Deutschland nicht allen offen, weshalb auch nicht alle Ingenieurinnen und Ingenieure die Option haben, sich privat zu versichern. Abhängig ist dies von der beruflichen Situation und dem Einkommen: Selbstständige Ingenieure und Ingenieurinnen können in jedem Fall eine PKV wählen.
Bei Angestellten besteht jedoch bis zur sogenannten Versicherungspflichtgrenze eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse. Diese liegt 2022 bei einem Gehalt von 64.350 € brutto pro Jahr (2023 sind es 66.600 €). Erst wenn die Versicherungspflichtgrenze überschritten wird, ist auch eine Absicherung in der privaten Krankenversicherung möglich.
Private Krankenversicherung für Ingenieure in Festanstellung
Viele angestellte Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Architektinnen und Architekten entscheiden sich für eine private Krankenversicherung. Aber wann ist das überhaupt möglich und welche Vorteile bringt dies mit sich?
Ab wann können sich angestellte Ingenieure privat versichern?
Erst ab einem Jahresgehalt von 64.350 € beziehungsweise 5.362,50 € brutto pro Monat verlassen angestellte Ingenieure und Ingenieurinnen die Versicherungspflicht und können zu einem privaten Anbieter wechseln.
Welche Vorteile haben angestellte Ingenieure bei der privaten Krankenversicherung?
Der Wechsel zur privaten Krankenversicherung hat für Ingenieure und Ingenieurinnen vor allem zwei Vorteile: Sie profitieren von besseren Leistungen und zahlen in der Regel einen geringeren Beitrag im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse. Da für angestellte Versicherte der Arbeitgeber die Hälfte des Beitrags übernimmt, fällt letzteres nicht ganz so stark ins Gewicht wie etwa für Selbstständige. Dennoch haben Ingenieure und Ingenieurinnen in Anstellung bei der PKV am Ende des Monats meist mehr Geld auf dem Konto.
Das wichtigste Argument sind die besseren Leistungen – auf diese gehen wir weiter unten im Detail ein. Doch auch neben dem Leistungsumfang bietet die private Krankenversicherung Ingenieurinnen und Ingenieuren viele Vorteile, wozu Folgendes zählt:
- Schnellere Terminvergabe bei Fachärztinnen und Fachärzten
- Garantierte Leistungen ein Leben lang – im Gegensatz zur GKV können private Krankenversicherungen keine vertraglich festgehaltenen Leistungen streichen
- Es kann ein Selbstbehalt festgelegt werden, um den Beitrag zu senken
- Bei Bedarf ist der Wechsel in einen höheren oder niedrigeren Tarif möglich
- Beitragsrückerstattung, wenn Leistungen nicht genutzt wurden. Die Möglichkeit zur Beitragsrückerstattung ist abhängig von der wirtschaftlichen Situation der PKV.
- Ein weltweiter Krankenschutz
Private Krankenversicherung für Ingenieure mit eigenem Unternehmen
Vor allem bei einem guten Einkommen lohnt sich die private Krankenversicherung für Ingenieure und Ingenieurinnen. In diesem Fall erhalten sie einerseits bessere Leistungen und können im Vergleich zur GKV hohe monatliche Kosten vermeiden.
Welche Vorteile bietet die PKV für selbstständige Ingenieure?
Zunächst einmal profitieren selbstständige Ingenieure und Ingenieurinnen (wie auch Architektinnen und Architekten) natürlich von den klassischen Vorteilen der PKV wie der schnellen Terminvergabe, lebenslangen Leistungen, einer besseren Versorgung im Krankenhaus, keiner Zuzahlung für Medikamente und vielem anderen mehr.
Besonders wichtig ist für selbstständige Ingenieurinnen und Ingenieure außerdem das Krankentagegeld. Können sie nämlich aufgrund von Krankheit nicht arbeiten, haben sie hohe Einkommensausfälle, da sie im Gegensatz zu gesetzlich Versicherten keine Lohnfortzahlung erhalten. Diese Verluste federt das Krankentagegeld ab. Außerdem ist es sinnvoll, zur Absicherung im Krankheitsfall auf gute Konditionen zu achten. Selbstständige können je nach Anbieter und Tarif sowohl die Höhe des Krankentagegelds selbst festlegen als auch den Tag, ab welchem dieses ausgezahlt werden soll. Allerdings darf es das Nettoeinkommen nicht überschreiten. Das Krankentagegeld ist zusätzlich zur Vollversicherung abzuschließen.
Worauf sollten selbstständige Ingenieure bei der Wahl der PKV achten?
Selbstständige sollten bei der Wahl der PKV auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Da sie eine freie Tarifwahl haben, können sie ihre Absicherung auf ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen – zum Beispiel können sie eine sehr gute Zahnversorgung wählen, dafür aber auf ein Einzelzimmer im Krankenhaus verzichten, wenn sie darauf keinen Wert legen.
Welche Leistungen bietet die private Krankenversicherung für Ingenieure?
Die private Krankenversicherung bietet eine ganze Reihe an Leistungen, welche über das Spektrum der gesetzlichen Krankenkasse hinausgehen. Privatversicherte können aus unterschiedlichen Tarifen wählen, weshalb nicht alle Versicherten denselben Leistungskatalog in Anspruch nehmen. Dies sind die wichtigsten Leistungen der privaten Krankenversicherung, die sie (je nach Tarif) von der gesetzlichen Kasse unterscheiden:
- Zugang zu Fachärzten und Fachärztinnen auch ohne Überweisung
- Umfangreicher Schutz auch im Ausland (in Europa ohne zeitliche Begrenzung, weltweit mindestens mehrere Monate pro Jahr) und Krankenrücktransport
- Umfangreichere Leistungen und höhere Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen und Zahnersatz
- Ein Einzelzimmer im Krankenhaus sowie die Behandlung durch die Chefärztin oder den Chefarzt
- Für verschreibungspflichtige Medikamente müssen keine Zuzahlungen bezahlt werden
- Umfangreiche Kostenübernahme für Hilfsmittel wie Sehhilfen oder Gehhilfen
- Eine Kostenerstattung für Heilpraktikerleistungen
Kann die Familie in der PKV mitversichert werden?
In der privaten Krankenversicherung ist es nicht möglich, die Familie mitzuversichern. Stattdessen wird für jedes Kind ein eigener Versicherungsvertrag abgeschlossen. Diese sind deutlich günstiger als die Tarife für Erwachsene. Auch die Partnerin oder der Partner eines oder einer Privatversicherten kann privat versichert werden, wenn diese zum Beispiel kein eigenes Einkommen haben oder geringfügig beschäftigt sind.
Was kostet die private Krankenversicherung für Ingenieure?
Was die private Krankenversicherung kostet, berechnet sich aus mehreren Faktoren. Der Beitrag hängt einerseits von dem Tarif ab, welchen der oder die Versicherte wählt. Aber auch das Alter und die eigene Gesundheit spielen bei der Berechnung der Beiträge eine Rolle.
Die Beitragsberechnung der gesetzlichen Krankenkassen geschieht im Gegensatz dazu rein über das Einkommen. Für Personen mit niedrigem Einkommen ist dies vorteilhaft, Gutverdiener zahlen in der GKV jedoch deutlich höhere Beiträge, erhalten dafür aber keine besseren Leistungen. In diesem Fall ist daher die PKV sinnvoller.
Wie viel Sparpotential haben privat versicherte Ingenieure in der PKV?
Wie viel Geld man in der privaten Krankenversicherung tatsächlich sparen kann, hängt stark von den individuellen Versicherungsbedingungen ab. Wir haben einen beispielhaften Tarifvergleich für eine angestellte Ingenieurin und einen selbstständigen Ingenieur im selben Alter durchgeführt (beide im Alter von 28 Jahren und mit einem Jahreseinkommen von 75.000 € brutto):
Fall 1: Angestellte Ingenieurin
Die angestellte Ingenieurin liegt mit ihrem Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze, kann sich also privat versichern.
GKV: Bleibt sie in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, bezahlt die Ingenieurin den Höchstbeitrag von rund 769 €. Inklusive Pflegeversicherung kommt sie dann auf ca. 934 €, wenn sie keine Kinder hat, oder 916 € mit Kindern. Da sie angestellt ist, übernimmt ihr Arbeitgeber die Hälfte der Kosten. Sie zahlt also, wenn sie keine Kinder hat, 467 € pro Monat für ihre Kranken- und Pflegeversicherung (2022).
PKV: In der privaten Krankenversicherung kann die angestellte Ingenieurin sich ab 276 € pro Monat versichern und erhält dafür einen umfangreichen Top-Schutz.
Fall 2: Selbstständiger Ingenieur
GKV: Wie auch bei der angestellten Ingenieurin wird in diesem Fall der gesetzliche Höchstsatz fällig. Der selbstständige Ingenieur muss jedoch alle Beiträge selbst tragen. Er bezahlt also inklusive Pflegeversicherung die vollen 934 € bzw. 916 € (2022), wenn er keine Kinder hat.
PKV: In der privaten Krankenversicherung kann er sich bereits ab 345 € im Monat mit einem umfangreichen Schutz absichern.
Wann gibt es Zuschläge zum PKV-Beitrag?
In manchen Fällen ist es möglich, dass die PKV zusätzlich zum Tarif Zuschläge berechnet. Dabei handelt es sich um sogenannte Risikozuschläge. Diese fallen an, wenn der individuelle Versicherte ein höheres Risiko als der Durchschnitt aufweist, und der Krankenversicherung Mehrausgaben verursacht.
Ein solches Risiko besteht bei manchen Vorerkrankungen, Erbkrankheiten, bei riskanten Hobbys (beispielsweise Extremsportarten), Unter- oder Übergewicht oder wenn in der Berufsgruppe ein höheres Gesundheitsrisiko besteht.
Eine Alternative zum Risikozuschlag ist es, dass der Anbieter bestimmte Leistungen im Bereich des Risikos ausschließt. Dies kann negative Folgen haben, da notwendige Behandlungen dann im Ernstfall selbst bezahlt werden müssen.