Zahnversiegelung: Vor- und Nachteile

Sie sind einige Millimeter tief, sitzen auf den Kauflächen der Backenzähne: Rillen, Furchen und Grübchen – auch als Fissuren bezeichnet. Einige davon können so eng sein, dass sie sich mit einer Zahnbürste nicht gründlich reinigen lassen und so einen idealen Nährboden für Bakterien bieten. Aber es gibt ein Gegenmittel: Mit Kunststoff lassen sich die zerklüfteten Zahnoberflächen auffüllen. Wann eine Zahnversiegelung angewendet werden sollte, wie lange so eine Beschichtung hält, und wer die Kosten dafür übernimmt, lesen Sie hier.

Auf den Kauflächen von Backenzähnen gibt es oft Rillen oder Furchen – einige sind teils bis zu 5 Millimeter tief. Die auch Fissuren genannten Zerklüftungen lassen sie sich mit der Zahnbürste nicht immer optimal reinigen. Die Folge: Speisereste und Zahnbelag (Plaque) können sich dort anlagern. Ein optimaler Nährboden, durch den Karies in den Zahn eindringen kann.

Wann ist eine Zahnversieglung sinnvoll?

Wer sehr stark zerfurchte Kauflächen oder tiefe Rillen in den Backenzähnen hat, sollte genauso über eine Zahnversiegelung nachdenken, wie jemand, der ein erhöhtes Kariesrisiko aufweist, etwa weil er an einer Vorerkrankung wie Diabetes leidet. Da dabei das Immunsystem oft geschwächt ist, kann sich eine Versiegelung nämlich als vorteilhaft erweisen, weil Bakterien keine Chance mehr auf eine rasche Verbreitung auf der Zahnoberfläche erhalten.

Bei Kindern und Jugendlichen entsteht Karies oft von Fissuren aus, denn ihre noch jungen Backenzähne haben meist (noch) sehr tiefen Furchen. Daher herrscht gerade bei ihnen ein erhöhtes Kariesrisiko. Ähnlich verhält es sich bei Trägern einer festsitzenden Zahnspange, da sich die Zähne darunter schwer reinigen lassen. Bei Kindern, deren Milch- oder bleibende Zähne bereits von Karies befallen sind, können gesunde Zähne durch eine Zahnversiegelung vorm Übergreifen der Bakterien geschützt werden. Durchaus mit Erfolg: Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass versiegelte Zähne nach vier bis fünf Jahren nur halb so viele Karies-Stellen aufweisen wie unversiegelte Zähne.

Darum sollten Zähne versiegelt werden

Mit einer professionellen Zahnversiegelung lassen sich die Kauflächen vor einer Schädigung durch Karies dauerhaft schützen. Außerdem wird Patienten mit tiefen Fissuren so eine Behandlung durchaus empfohlen, da sich Karies, der aus Fissuren heraus entsteht, oft nur sehr schwer erkennen lässt – selbst auf einem Röntgenbild kann die Schädigung am Zahn zunächst verborgen bleiben. Um gesunde Zähne möglichst lange vor Karies zu schützen, zeigt sich hier oft eine Versiegelung als angebracht. Allerdings gilt: Wer bereits Karies oder Schäden dadurch hat, kann diese durch eine Versiegelung nicht aufhalten oder rückgängig machen. Eine Versiegelung von Fissuren ist außerdem nicht möglich, wenn der zu behandelnde Zahn bereits eine Füllung hat.

Welche Kosten übernimmt die Krankenversicherung?

Bei unter 18-Jährigen, genauer bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Versiegelung von Fissuren auf den Backenzähnen 6 und 7. Gerade diese beiden großen Backenzähne sind schon unmittelbar nach dem Zahndurchbruch bei Kindern besonders kariesgefährdet. Ein Grund dafür ist, dass sich auf den großen Backenzähnen von Kindern oder Jugendlichen im jungen Stadium oft schon starke Fissuren bilden können. Empfiehlt der Zahnarzt zusätzlich die Versiegelung der kleineren Backenzähne oder gar Milchzähne, müssen die Kosten für die Zahnversiegelung privat getragen werden.

Erwachsene zahlen eine Zahnversiegelung immer selbst. Pro Zahn kostet das zwischen 15 und 25 Euro. Alternativ können sich die Patienten die Kosten für eine Zahnprophylaxe mit Versiegelung komplett von einer privaten Zahnzusatzversicherung erstatten lassen. Was dann auch für die Kosten gelten kann, die etwa für eine zusätzliche Fluoridbehandlung der Zähne nach der Versiegelung anfallen.

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So funktioniert eine Zahnversiegelung

Am häufigsten werden Zähne mit einem Kunststoff auf Dimethacrylatbasis versiegelt. Das soll das Eindringen von Bakterien verhindern, indem tiefe Fissuren aufgefüllt werden. Essensreste können sich dann nicht mehr festsetzen.

Eine Zahnversiegelung dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten und wird von den meisten Patienten nicht als sonderlich unangenehm empfunden.

Damit das Kunststoff-Material hält, müssen Zahn und Zahnoberfläche zunächst gründlich gereinigt, von Ablagerungen wie Zahnstein befreit und anschließend getrocknet werden. Dafür „koffert“ der Zahnarzt mit einer Gummihaut den Zahn ab und bringt anschließend das Versiegelungsmaterial auf die Kauffläche auf. Nach dem Aushärten trägt der Zahnarzt noch Fluoridgel auf, das die Zahnsubstanz härtet.

Übrigens sind laut der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) Nebenwirkungen bei Zahnversiegelungen sehr selten. Da dabei etwa die Mengen an freigesetzten Monomeren und Formaldehyd aus dem Versiegelungskunstoff so gering seien, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand bei korrekter Anwendung durch den Zahnarzt nicht gegeben sind.

Wie lange bleiben die Zähne versiegelt?

Eine Zahnversiegelung kann bis zu zehn Jahre halten. Damit die Fissuren an den Kauflächen der Backenzähne jedoch dauerhaft gegen das Eindringen von Karies geschützt bleiben und die Versieglung langanhaltend Schutz bietet, muss der Patient seine Zähne und besonders die Kauflächen mindestens zweimal täglich richtig putzen. Wichtig sind auch regelmäßige Nachuntersuchungen beim Zahnarzt, bei denen sich teils oder ganz abgeplatzte Versiegelungen rasch ergänzen lassen. Zu einer guten Prophylaxe gehört entsprechend auch ein bis zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung.

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